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Die Entstehung des Land Blankenberg Drucken E-Mail
  • Der Kleinstaat Blankenberg entstand im 11. und 12. Jahrhundert.
  • Ziel war es, durch Erwerb und Ausbau von Grundbesitz, Gerichtsbefugnissen und grundherrlichen Rechten die Landeshoheit zu erlangen.
  • Im Bereich der Siegebene, der Randhöhen des Bergischen Landes und des Westerwaldes drängten vier Kräfte gegeneinander:
    • Von Westen der Erzbischof von Köln
    • Von Süden der Erzbischof von Trier
    • Von Osten die Landgrafen von Thüringen
    • Von Norden die Grafen von Berg
  • Inmitten dieser aufeinander drängenden Mächte bildete sich ein Raum an der mittleren Sieg, der von einer fünften Macht, den Grafen von Sayn, aufgefüllt wurde.
  • Am südlichen Rand des Westerwaldes hatten sich die Grafen von Sayn, eingezwängt zwischen den Gebieten der Abtei Laach und der Herren von Isenburg, einen kleinen grundherrlichen Besitz gesichert.
  • 1139 werden als erste Eberhard I. von Sayn und Heinrich I. von Sayn erwähnt.
  • Die beiden Brüder belagerten die Grafschaft Bonn und besiegten Albert von Molbach.
  • 1147 stand Graf Heinrich I. unter König Konrad im Reichsdienst.
  • Zwischen den Jahren 1150 bis 1181 wurde die Burg Blankenberg erbaut. Die Befestigung hoch über der Sieg versetzte die Grafen von Sayn in die Lage, die Zugänge zum Siegtal und ins Bergische Land sowie auf den Westerwald zu beherrschen.
  • Bis 1152 wollen die Grafen von Sayn ihren Besitz in dieser Region durch Kriege und Schlachten weiter ausbauen werden dann aber von Erzbischof Arnold II. von Köln gestoppt. Dieser duldet nicht länger die Störung des Landfriedens und belagert und zerstört im Jahre 1152 die Burg Sayn.
  • Die Grafen von Sayn handelten daraufhin einen politischen Ausgleich mit den geistlichen Machthabern an Mittel- und Niederrhein aus.
  • Sie übertrugen die Burg und den Hof Sayn dem Erzbischof von Trier.
  • Zur gleichen Zeit aber verstärkten sie ihre politischen Tätigkeiten im Raum der mittleren Sieg, vom Rand des Bergischen Landes bis an den nordwestlichen Rand des Westerwaldes.
  • Von nun an verhielten sie sich ruhig und hielten sich mit Machtkämpfen und Waffengewalt zurück. Sie pflegten und verstärkten vielmehr die Beziehung zu den Kölner Erzbischöfen und richteten besondere Aufmerksamkeit auf den Ausbau der Landeshoheit Blankenberg.
  • Erzbischof Arnold II. erkannte deren Zurückhaltung und überließ ihnen die Vogtei zu Bonn, über die Bonner Stifter St. Cassius und Dietkirchen sowie über Besitztümer des Cassiusstifts an der Sieg und auf dem Westerwald.
  • Die Grafen von Sayn gewannen im mittelrheinischen-niederrheinischen Raum an Einfluß. Sie werden in zahlreichen Urkunden der Erzbischöfe von Köln und Mainz genannt.
  • 1157 und 1158 befand sich Heinrich I. im Umkreis von Kaiser Friedrich Barbarossa.
  • Sein Bruder Graf Eberhard I. folgte dem Kaiser 1161 und 1175 nach Italien. Graf Eberhard I. hatte vier Söhne: Graf Heinrich II. von Sayn (1172 - 1205)
  • Graf Eberhard II. von Sayn (1172 - 1208)
  • Graf Bruno von Sayn (1180 - 1208)
  • Graf Gerlach von Sayn (1202 - 1222)
  • Heinrich II. und Eberhard II. setzten die Politik ihres Vaters Eberhard I. und Onkels Heinrich I. fort.
  • Bruno und Gerlach widmeten sich dem geistlichen Stand in großen rheinischen Stiften.
  • Graf Heinrich II. hielt sich, wie früher sein Vater, seit 1184 mehrfach in der Umgebung Kaiser Friedrich Barbarossas auf und nahm 1189 am dritten Kreuzzug teil.
  • 1193 und 1194 unterstützte er Kaiser Heinrich VI.
  • 1194 begleitete Heinrich II. sogar Richard Löwenherz auf seiner Heimreise nach England.
  • Während der Thronstreitigkeiten zwischen Phillip von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig griffen die Grafen von Sayn in die Geschichte des Reiches ein.
  • Sie zählten zu den Anhängern Otto IV., der 1202 Graf Heinrich III. von Sayn, dem Sohn Heinrichs II., zum Dank für die Treue die Hälfte der Saffenburg im Ahrtal überschrieb.
  • Zudem erweiterten die Grafen von Sayn Ihren Besitz und Ihr Ansehen durch die Verbindung mit anderen adeligen Häusern. So heiratete Heinrich II. Agnes von Saffenberg. Mit dieser Heirat erhielt er das Amt eines Schirmvogts des Kölner Doms und die Hälfte der Grafschaft Saffenberg.
  • Innerhalb von zwei Generationen stiegen die Grafen von Sayn zu einem bedeutenden Geschlecht an Mittel- und Niederrhein auf.
  • In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wagten sie den entscheidenden Zugriff.
  • Sie nutzten die politische Lage und den rechtliche Spielraum zur allmählichen Entwicklung eines eigenen Herrschaftsbereiches.
  • Über viele Jahre hinweg gelang es Ihnen, die Hoheit über ein großes Gebiet zu erlangen:
    • Vom Siebengebirge im Süden
    • Vom Oberbergischen im Norden
    • Von der Mündung der Sieg in den Rhein im Westen
    • Vom Gebirgsland am Oberlauf der Sieg im Osten
  • Der Besitz umfaßte im 14.Jahrhundert, dem Ausgang des Mittelalters, die Gemeinden und deren Ländereien von Dattenfeld, Eigen, Eitorf, Geistingen, Herchen, Honrath, Lohmar, Menden, Much, Neunkirchen, Niederpleis, Oberpleis, Ruppichteroth, Stieldorf, Uckerath, Winterscheid und die Stadt Blankenberg.